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titel mit lila balken spintisieren vom geheimnis der existenz etc.

 
Hintergrundinformationen zu Fensterscheibe


1.    Wo es nichts mehr zu verstehen gibt:

Das Weltall, das Universum, der Kosmos.
Wo fängt es an, wo hört es auf?
Wie ist es entstanden?
Hat es ein Gott geschaffen?
Wo kommt der Gott her?

Der Gott existiert unendlich?
Oder existiert das Universum unendlich
- vielleicht in unendlichem Werden und Vergehen?
- Braucht es dann einen „Schöpfer“?                  
- Oder gibt es einen „Geist des Universums“?

Das sind einige der Fragen, an denen sich
die Grenzen des menschlichen Verstandes zeigen.
Wir verstehen nicht.- So, wie eine Fliege nicht verstehen kann,
wenn sie wie verzweifelt versucht, durch die Fensterscheibe zu fliegen.


2.    Da fängt die Phantasterei an:

Von manchen Esoterikern wird empfohlen,
das begrenzte menschliche Denken überhaupt aufzugeben.
Dafür solle der Mensch  umfassend „wahrnehmen, was ist“    
- und zwar durch Meditation.
Dann würde erlebt, wie jeder Mensch ein Teil des Ganzen ist.
Dazu ist gut zu wissen, wie das geschieht und was da geschieht:
Bitte sehr:

Außergewöhnliche Wachbewusstseinszustände, 
„Ozeanische Selbstentgrenzung“, „Erleuchtung“,
„Eins werden mit dem Kosmos oder Gott“ etc.:

Der Radiologe Andrew Newberg und der Buddhist Baime an der
Universität von Pennsylvania haben solche Zustände an acht
Freiwilligen mit Erfahrung in Meditation und zusätzlich an drei
Nonnen in tiefem Gebet untersucht – mit Kontrastmitteln und Spect
Tomographen. Die Hirnscans zeigten, dass dem mystischen Erlebnis
ein biologischer Vorgang im Gehirn entspricht. Teile des Stirnhirns,
von denen die Aufmerksamkeit gesteuert wird, waren besonders aktiv.
Genau wie Zentren unterhalb der Großhirnrinde, die Vorgänge im
Körper beobachten.

Auch veränderte sich, wenn auch nicht so ausgeprägt, die Aktivität in
den Scheitel- und Schläfenlappen des Großhirns. Die Scheitellappen
dienen unter anderem dazu, ein Abbild des Körpers im Kopf zu erzeugen.
Ohne dieses Abbild hätten wir kein Gefühl dafür, wo im Raum sich
beispielsweise unsere Arme und Beine gerade befinden.
Weil der Meditierende reglos verharrt, erreichen weniger Daten als
sonst die Scheitellappen. Außerdem, so vermutet Newberg, verringert
die absolute Konzentration auf einen bestimmten Fokus den Informationsstrom
zu den Scheitellappen noch mehr.

Werden die Scheitellappen auf diese Weise „abgeklemmt“,
können sie dies nur interpretieren als Grenzenlosigkeit des Körpers
und Sichauflösen des Raumes. Dann hat der Meditierende den
Eindruck, als habe er Zugang zur Unendlichkeit gewonnen, als sei
sein Selbst mit der ganzen Welt verschmolzen. (!)


3.    Glaubenswahn und Wirklichkeit:

Manche glauben also, durch Meditation könnte ein Mensch
endgültig wahrnehmen, was wirklich ist.
Mögen mystische Eindrücke so auch trügerisch entstanden sein,
richtig daran bleibt immerhin, dass jedes Individuum ein Teil des Ganzen
ist, untrennbar mit ihm verbunden. Die Vertreter solcher Lehren versprechen
sich davon, dass sich dann der Verlauf der menschlichen Geschichte zum
Besseren wendet – was auch immer das sein mag. Die Auflösung des
Egos ist ihnen wichtig. Die meisten haben aber trotzdem ihr persönliches
Bankkonto und Auto behalten. - Zu Recht! Denn diese vermeintliche
Wahrnehmung  des Ganzen entspricht nicht der Realität,
wie schon jeder hungrige Löwe zeigt.
(Doch mit dem religiösen oder esoterischen Glauben ist es wie beim Wahn:
Ein in sich geschlossenes logisches System, das sich aus sich selbst heraus
beweist. Da gibt es nichts anderes zu diskutieren.)


4.    „Das Leben ist wild.“

Weil es mehr als nur bedrohliche Löwen für uns Menschen gibt,
brauchen wir ein Ego, mit dem wir uns vor dem Gefressenwerden,
vor dem Verhungern, vor dem Untergang schützen - und mehr:

Jeder Mensch wird, wie jedes Lebewesen, in eine Welt hinein geboren,
in der die Evolution das Spiel mit einem schöpferischen Prinzip bestimmt:
Survival of the fittest, Überleben des Tüchtigsten. Das hat uns geprägt.

Darum also versuchen wir uns vorzudrängeln, ähnlich wie bei der Fütterung
im Vogelnest (an der Börse sieht es ähnlich aus). Alle strecken den Hals
so lang wie möglich, reißen den Schnabel auf so weit wie möglich
und schreien so laut wie möglich. Die Angst, zu kurz zu kommen,
in der Rangreihe weiter unten zu verschwinden, nichts mehr
und nicht mehr zu sein, die steckt auch in uns Menschen. Unbewusst!

(Darum auch unser Geltungsstreben:
Ich will etwas sein, will etwas gelten. Und darum sollen alle wissen,
welchen Rang ich in unserer Gesellschaft einnehme.
Die Hierarchie ähnelt dabei der Hackordnung auf dem Hühnerhof
(freilaufende Hühner!). Nur hacke ich weniger, doch dafür signalisiere ich
meinen Rang mit Statussymbolen so „cool“ wie möglich.
So lasse ich mich zum Kauf eines protzigeren Autos hinreißen
als ich es mir eigentlich leisten könnte.
Und zu mehr Klamotten als ich eigentlich brauche. Die müssen natürlich
ein Label haben, möglichst außen, damit jeder gleich erkennt, wie teuer die waren.
Zur Selbstdarstellung gehören auch Schmuck, repräsentative Wohnungs- und Büroausstattung, Antiquitäten, Tattoos, Piercings und vieles andere mehr.
„Haste was, biste was.“)

Das alles kommt letztlich von der Evolution.
Und es zeigt: „Das Leben ist wild“. (Osho)
Das aber, passt nicht so recht in das Idealbild vieler esoterischer
Wahrnehmungen und Religionen. Vielmehr soll die Welt verbessert,
also an eine menschengemachte Ethik angepasst werden.


5.    Die Kunst, dieses Leben zu feiern:

Einer dieser schillernden Esoteriker hat es meines Erachtens besser getroffen:
Osho.

 Der Weg zur authentischen religiösen Erfahrung liegt in seiner Lehre darin,
das Leben als Ganzes anzunehmen,
es in allen seinen Facetten zu lieben und täglich zu feiern.
Wie auch immer geartete Tätigkeit könne dem inneren Wachstum dienen.
Meditation bedeute dabei, ein Zeuge aller inneren Vorgänge zu sein,
den Strom der Gedanken und Empfindungen an sich vorbeiziehen zu lassen,
ohne sich weiter mit ihnen zu identifizieren.
Auf diese Weise könne man ihre Vorläufigkeit erkennen
und sein Gespür für die Realität hinter der rational oder sinnlich wahrnehmbaren,
vergänglichen Welten schärfen.
In dem Moment, wo der Meditierende nur noch Zeuge sei,
erfahre er, wer er wirklich ist.

Und das Leben kann mit dieser Lebenskunst sogar
bei Schwierigkeiten zum großartigen Erlebnis werden.


 
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