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titel mit lila balken spintisieren vom geheimnis der existenz etc.

 

Hintergrundinformation zum Regga „Sinn“:

 

Es heißt, Kinder und Narren sagen die Wahrheit.
Aber ich bin ein alter Narr und weiß bis jetzt nur, dass ich nichts weiß.
Sinn? Denkt Euch selbst was aus. Es heißt auch bei Sartre,
jeder müsse sich seinen Sinn selbst machen.

In meinen Jahren bin ich schon aus Altersgründen nicht mehr weit weg
von dem Nichts, über das ein Koan rätselhaft sagt:
Alles ist Nichts. Und Nichts ist Alles.

Und so rätseln auch unsere Astrophysiker an dem Schwarzen Loch herum.
Doch eines steht für mich fest, und darum zitiere ich es hier:

Das Leben ist eine tolle Gelegenheit
Aber viele versäumen sie

Auszüge aus dem Buch HIER + JETZT von groovty
(Siehe erster Song auf dieser Homepage!)
Der Glücksforscher Mihaly Csikzentmihaliy hat untersucht welche
Menschen glücklich sind und was alles für sie dazu gehört. Dabei hat
er auch herausgefunden, dass glückliche Menschen in der Regel ihrer
Existenz einen übergeordneten Sinn geben. Dadurch hängt ihr
positives Lebensgefühl nicht nur davon ab, ob es ihnen im Augenblick
gerade gut geht. Darauf sind sie nicht so fixiert. Ihr Glück hängt nicht
nur davon ab, ob sie gerade in Genüssen schwelgen können -
Hedonisten sind sie also nicht. Doch die Freuden des Lebens nehmen
sie gerne mit. Schließlich sparen sich glücklich lebende Menschen
nicht für etwas Besseres auf— sie leben im Hier und Jetzt.
Auf die Frage nach dem Sinn des Lebens habe ich im Kapitel
„Bewusst sein...“ schon eine Antwort vorweggenommen, indem ich
schrieb: Der Sinn des Lebens ist das Leben. Das ist allerdings sehr
allgemein. Jeder hätte sicher gerne eine Antwort, die ihn persönlicher
anspricht, Dafür gibt es aber keine Patentantwort. Vielleicht stellt das
Leben diese Frage an jeden von uns, und es ist unsere Aufgabe,
den Sinn selbst herauszufinden? So ungefähr sehen es ja auch die
Existentialisten. Aufs Einfachste herunter gebrochen lautet die Frage
dann:

Wozu lebst du eigentlich?
Bei der Suche nach einer Antwort darauf ergeben sich gleich weitere
Fragen:

Lebst du, um zu arbeiten? Wie ich schon im Kapitel „Hier und jetzt“
bemerkte, wird mit ungeliebter Arbeit und Stress die meiste Zeit
verplempert. Aber selbst, wenn mir das Glück einer schönen Arbeit
beschert wurde, die Freude macht oder wenn ich die Kunst
beherrsche, auch eine weniger schöne Arbeit zu lieben, ist es doch
ein
Schmalspurleben, wenn ich mich darauf beschränke. Mir fallen dazu

Fälle ein, wie der von Herrn Piehl, der 50 Jahre lang Zahlen
zusammenrechnete - und sonst war da nichts. Fleißig, fleißig – kann
ich da nur kondolieren. Oder Frau Ems, die Woche für Woche
Haushalt und Klingelschild blank gehalten hat. Das war schon alles.
Lebenslänglich! Oder Herr Kleinknecht der sich für Betrieb,
Bundesverdienstkreuz und Herzinfarkt aufgearbeitet hat. Brav. Leben,
um Arbeitstier zu sein, wie es ja viele machen - darin allein kann der
Sinn doch wohl nicht liegen!

Lebst du, um das Leben zu genießen? Das ist ja erst einmal nicht
falsch. Nur wird es falsch gelebt, wenn du probierst, dir nur die
Rosinen aus dem Kuchen heraus zu picken. Deren wirst du nämlich
bald überdrüssig wie viele Beispiele zeigen. Hier denke ich an P.P.,
der auf der Höhe seines Erfolges feststellte: Du kannst doch nicht
mehr essen, als bis du satt bist. Keine Befriedigung! Oder B.H., die
Multimillionärin, die versuchte 8 Ehemänner zu konsumieren. Das
brachte ihr auch kein Glück. Oder R. Pinelli, einst weltreisender
Playboy, der versuchte alles mitzunehmen, was nur geht Selbstmord
mit 35 Jahren. Die Rosinen rauspicken und möglichst viele davon
konsumieren, das bringt es auch nicht. No satisfaction! Es muss schon
der ganze Kuchen sein, das ganze Leben mit seinen Höhen und
Tiefen, die es hier auszukosten gilt. Sonst wirst du wohl kaum zu
einem befriedigenden Leben kommen.

Lebst du, um mehr Ansehen zu erringen? Jeder von uns hat einen
eitlen Affen, der ab und zu ein Zuckerstückchen braucht. Bei manchen
ist er sympathisch klein und bescheiden. Bei anderen ist er riesengroß
und unersättlich. Mit dieser Unersättlichkeit hindert er die davon
Besessenen, zur Ruhe zu kommen, und ihr Leben wirklich zu
genießen. Überall sind Leute, wie die Familie Schön zu beobachten,
die ein grö!3eres Auto und Haus als die Nachbarn haben wollen. Und
allein dafür schuften sie von früh bis spät. Ich denke aber auch an
Betty 0., das Fotomodell, das nur für seine Schönheit lebte. Nach 10
Jahren Hungerkur rauschgiftsüchtig! Oder der paranoische Dr. F., der
alles daran setzte, um endlich als Hauptvorstand herrschen zu können.
Mit chronischem Magengeschwür als Endergebnis. Ehrgeiz
befriedigen - soll das ganze schöne Leben nur von so einem
Affentheater beherrscht werden?

Lebst du, um Mensch zu sein? Wenn das Leben eine tolle
Gelegenheit ist, dann wird sie leider von vielen Menschen versäumt.
Sie verschwenden ihre Zeit als Arbeitstier, als Konsument, als
Ehrgeizler. Ich meine, wenn ich schon als Mensch auf dieser Welt bin,
der denken und fühlen kann, wie sonst kein anderes Lebewesen, dann
sollte ich diese einmalige Gelegenheit auch ergreifen - und wirklich
als Mensch auf dieser Erde leben! Mit Herz und Verstand.

Was es für mich bedeutet, als Mensch auf dieser Erde zu leben:

Wie bereits im Kapitel „Bewusst sein...“ dargestellt, erlebe ich meine
Existenz als bares Wunder. Ich wurde offensichtlich geboren, um hier
und jetzt zu leben. Wie mache ich das am besten? Ich feiere es mit
vollem Bewusstsein und mit Achtsamkeit. Schaue ich mich so um,
sehe ich überall eine unbegreifliche Tendenz zur Höherentwicklung
des Lebens: vom Einzeller zur Pflanze, zum Tier bis zum Menschen,
der nicht nur triebhaft gesteuert, sondern sogar mit einem freien
Willen ausgestattet ist. Damit kann ich entscheiden, ob ich positiv im
Sinne dieser schöpferischen Tendenz leben will. Sage ich Ja dazu,
merke ich erstaunlicherweise bald, dass das meiner Psyche und
meinem Körper besser bekommt als teilnahmsloses Drauflosleben.
Frieden, Freude und Liebe stellen sich dann immer wieder ein. Ich
erlebe die Welt als Wunder, von dem ich ein Teil sein darf. In diesem
Sein liegt für mich der Sinn.

Mehr Sein anstatt mehr Haben.

Statt der Grundhaltung des immer mehr Habenwollens bietet sich die
Lebenskultur des immer mehr Seinwollens an. Erich Fromm hat
darüber 1976 ein ganzes Buch geschrieben: „Haben und Sein“. Zitat:

„In seiner Darstellung steht die Existenzweise des Habens für die Übel
der gegenwärtigen Zivilisation, die des Seins aber für die
Möglichkeiten eines erfüllten, nicht entfremdeten Lebens. Die heutige
Gesellschaft ist vom Modus des Habenwollens bestimmt: Ihr
Verhalten ist durch den Charakter des Privateigentums bestimmt. (...)
Demgegenüber sind Voraussetzungen des Seins vor allem
Unabhängigkeit, Freiheit und kritische Vernunft. Der Mensch, der
nicht mehr vom Haben, sondern vom Sein bestimmt wird, kommt zu
sich selbst, entfaltet eine innere Aktivität, die nicht mit purer
Geschäftigkeit oder Betriebsamkeit zu verwechseln ist, er kann seine
menschlichen Fähigkeiten wirklich produktiv einsetzen. Diesem
Menschen gilt Besitz nichts. Liebe jedoch alles.“

 
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